Am 12. Juni dieses Jahres jährt sich zum 20. Mal jener Tag, an dem US-Präsident Ronald Reagan vor dem verschlossenen Brandenburger Tor eine Rede hielt und den sowjetischen Generalsekretär Michail Gorbatschow direkt aufforderte, die Berliner Mauer einzureißen.
Die meisten von uns haben damals den Ausspruch als Showeffekt abgetan. Wie John F. Kennedy wollte auch Ronald Reagan mit einem Berlin-Zitat in die Geschichte eingehen. Drei Jahre später sah die Lage ganz anders und die Forderung Reagans war weltweit zu einer stehenden Redewendung geworden. Erinnern wir uns: Am 9. November 1989 öffnete sich die Berliner Mauer, ein Jahr später kam es zur deutschen Einigung und wiederum ein Jahr später gab es nicht einmal mehr die einst mächtige Sowjetunion.
Das AlliiertenMuseum nimmt den 20. Jahrestag zum Anlaß, um an die Rede und den Redner zu erinnern. Was war der eigentliche Anlaß dieser Rede gewesen? Vor welchem Hintergrund deutscher und internationaler Berlin-Geschichte ist der Auftritt des US-Präsidenten zu sehen? Und wie ist es zu der berühmten Formulierung gekommen? Die Ausstellung liefert Informationen, um Antworten auf diese und ähnliche Fragen zu finden.
US-Präsident Ronald Reagan war von Anfang an das Feindbild der Friedensbewegung, die sich Anfang der achtziger Jahre gebildet hatte und gegen die Umsetzung des Nato-Doppelbeschlusses opponierte. Am Vorabend der Rede kam es im Zentrum von West-Berlin zu einer Demonstration mit 20.000 Teilnehmern. Leider endete die Demonstration in Straßenschlachten mit der Polizei, die nichts mehr mit dem eigentlichen Anlaß der Demonstration zu tun hatten. Im Rückblick von 20 Jahren wird es möglich, die Sichtweise von damals mit dem Wissen von heute zu überprüfen.
Die Ausstellung präsentiert Objekte, Dokumente sowie Film- und Fotomaterialien und wurde möglich durch großzügige Leihgaben. In erster Linie ist dabei die Ronald Reagan Presidential Library in Simi Valley, Kalifornien, zu nennen, die dankenswerterweise ihre Archive öffnete und wichtige Exponate bereit stellte. Amerikanischen und deutschen Museen, einer Reihe von öffentlichen und privaten Sammlungen und Archiven sowie vielen Zeitzeugen aus Washington, Los Angeles, Berlin, Bonn und anderen Orten verdanken wir die große Zahl an Leihgaben.
Ergänzt wird die Ausstellung durch ein Publikation, das Beiträge von Zeitzeugen und Experten umfasst. Wie immer im AlliiertenMuseum sind die Beiträge in deutscher, englischer und französischer Sprache zu lesen. Mit ein wenig Stolz können wir außerdem anzeigen, dass der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker und der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl Grußworte zur Ausstellung entsandt haben. Sie bestätigen damit die historische Bedeutung der Rede des US Präsidenten vor dem Brandenburger Tor.
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„Tear Down This Wall"