Aus Anlaß des 50. Jahrestages erinnert das AlliiertenMuseum mit einer Sonderausstellung an die Geschichte des Berliner Spionagetunnels.
Bis heute ranken sich um dieses Ereignis viele Legenden und Mythen. Außerdem werden immer noch Dokumente zu diesem Vorgang als „geheim“ eingestuft. Dank jahrelanger Recherchen kann das Museum jetzt erstmals eine umfassende Darstellung dieser wohl einmaligen Aktion in der Geschichte der westlichen Geheimdienste präsentieren. Neben unveröffentlichtem Foto- und Filmmaterial werden auch Teile des Originaltunnels zu sehen sein und sogar begehbar gemacht werden. Bei einem Tunnelteil handelt es sich um das letzte authentische Stück, das vom Museum in Zusammenarbeit mit der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung 2005 geborgen werden konnte. Das Museum besitzt bereits seit 1997 einen anderen Tunnelabschnitt, der in restaurierter Form in der Dauerausstellung zu sehen ist.
Im April 1956 wurde der Berliner Spionagetunnel von Einheiten der sowjetischen Streitkräfte in der DDR entdeckt. Er verlief vom amerikanischen Sektor in Neukölln/Rudow nach Treptow/Altglienike in den sowjetischen Sektor. Der Tunnel war eine gemeinsame Operation des amerikanischen und britischen Geheimdienstes und diente dem Ziel, Telefonkabel, die das Hauptquartier der sowjetischen Streitkräfte mit Moskau verband, anzuzapfen und abzuhören. Bis zu seiner spektakulären Entdeckung war der Tunnel 11 Monate in Betrieb. Rund 440 000 Telefonate wurden in dieser Zeit aufgezeichnet. Der Bau der ca. 450 Meter langen Röhre und die darin verwendete Abhörtechnik machte den Berliner Spionagetunnel zu einem herausragenden Ereignis in der Geschichte des Kalten Krieges. Die besondere Brisanz der Operation Gold/Stopwatch erklärt sich nicht zuletzt daraus, das ein britischer Doppelagent, George Blake, die Aktion an den sowjetischen Geheimdienst KGB verriet, bevor sie überhaupt in Gang gesetzt worden war.
Ausstellungen
Sonderausstellung
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