Ausstellungsinszenierung mit einem großformatigen Foto mit Flugbegleiterinnen und einem Piloten.
8. Juli 2014 - 7. Juni 2015

Flughafen Berlin-Tempelhof. Die amerikanische Geschichte

Die Sonderausstellung „Flughafen Berlin-Tempelhof. Die amerikanische Geschichte“ des AlliiertenMuseums stellt erstmals die amerikanischen Geschichte des ehemaligen Berliner Zentralflughafens dar.

Von sowjetischen Truppen erobert, übernahmen die Amerikaner den Flughafen im Juli 1945 und richteten einen Luftwaffenstützpunkt ein. 

Nach fast fünf Jahrzehnten endete die amerikanische Epoche Tempelhofs 1993 – ein Jahr, bevor die vier Siegermächte des Zweiten Weltkriegs Berlin verließen.

Die amerikanische Epoche des Flughafens mit ihren politischen Voraussetzungen, Besonderheiten und auch Gefahren ist längst Geschichte, wurde bisher aber nicht in einer Ausstellung dargestellt. Im AlliiertenMuseum wird dieses faszinierende Kapitel Berliner und internationaler Geschichte jetzt lebendig: die für Berlin lebenswichtige Luftsicherheit unter Vier-Mächte-Verwaltung, Luftbrücke und Flüchtlingstransporte, Spionageflüge und elektronische Aufklärung, spektakuläre Entführungen von Passagiermaschinen und Fluchten sowie die farbige Welt der alliierten Fluggesellschaften werden durch zahlreiche Originalexponate anschaulich. Architektur und Design der Ausstellung tragen mit dazu bei, dass die unverwechselbare Atmosphäre des Flughafens im AlliiertenMuseum spürbar wird. Mit seinem Hallenbogen von 1230 Meter Länge ist der Flughafenbau aus der NS-Zeit nicht nur einer der weltweit größten Gebäudekomplexe, ein historischer Ort, in dem sich die Geschichte des 20. Jahrhunderts spiegelt.

Das nationalsozialistische Deutschland setzte mit dem monumentalen Flughafenbau seinen Anspruch als Luftfahrtmacht von Weltgeltung in Szene. Doch statt einer zivilen Nutzung diente der unvollendet gebliebene Bau seit Kriegsbeginn 1939 der Luftwaffenindustrie. Mehrere Tausend Menschen aus den von der Wehrmacht besetzten Ländern wurden während des Krieges in den weitläufigen Hallen zur Zwangsarbeit eingesetzt und in Barackenlagrn am Rande des Flugfeldes untergebracht. Ende April 1945 wurden sie durch die Rote Armee befreit.

Nachdem die siegreiche Anti-Hitler-Koalition zerbrochen war, wurde der Flughafen Tempelhof zum „Heimatflughafen der Luftbrücke“ und später, durch die alliierten Fluggesellschaften, West-Berlins „Tor zur freien Welt“. Seither ist der Flughafen einer der bedeutendsten und bekanntesten Erinnerungsorte des Kalten Krieges.

Erstmalig werden in der Ausstellung zeithistorische Grabungsfunde gezeigt, die Archäologen jüngst auf dem ehemaligen Flughafengelände geborgen haben. Sie stehen für die unterschiedlichen „Zeitschichten“, die sich auf dem Flughafengelände überlagern. Unter dem Namen „Tempelhofer Freiheit“ ist der ehemalige Flughafen eines der wichtigsten und zugleich umstrittensten Stadtentwicklungsprojekte Berlins. 

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