Eine junge Frau an einem Badestrand fotografiert eine Gruppe amerikanischer Soldaten in Uniform, die junge Frauen in Badeanzügen im Arm halten.
21. Oktober 2005 - 19. März 2006

Es begann mit einem Kuß. Deutsch-alliierte Beziehungen nach 1945

Liebesbeziehungen sind Privatangelegenheit. Wenn es sich allerdings um Liebesbeziehungen zwischen alliierten Besatzungssoldaten und deutschen Frauen handelt, dann berühren sie die Sphäre der großen Politik. Da kann eine deutsch-alliierte Hochzeit auch als politischer Akt gesehen werden.

Zum Ende des Gedenkjahres „2005 – Krieg und Frieden“ geht die Sonderausstellung des AlliiertenMuseum der Frage nach, wie in den alliierten Nationen und Gesellschaften einerseits und in Deutschland andererseits mit dem Phänomen umgegangen wurde, daß es nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu einer zahlenmäßig erheblichen „Fraternisierung“ zwischen ehemaligen Feinden kam. Trotz anfänglich strenger Verbote waren auch in der ehemaligen Metropole Berlin Liebesbeziehungen zwischen alliierten Besatzungssoldaten und deutschen „Fräuleins“ an der Tagesordnung. Die Aufhebung des Heiratsverbotes Ende 1946 nutzten Tausende von Frauen, um als deutsche „Kriegsbraut“ nach Frankreich, Großbritannien oder in die Vereinigten Staaten auszuwandern.

Die Ausstellung zeigt die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen um diese Beziehungen, sie erläutert die administrativen Regelungen und sie macht individuelle Erfahrungen sichtbar. Die Art und Weise, wie man in Frankreich, Großbritannien und den USA mit den „Kriegsbräuten“ umging, ist immer auch ein Spiegel der politischen Beziehungen zwischen den ehemaligen Kriegsgegnern gewesen. Die Offenheit, mit der die USA die „Kriegsbräute“ empfing, entspricht der ausgestreckten Hand, mit der die USA der jungen Bundesrepublik politisch und wirtschaftlich auf die Beine half. An den Schwierigkeiten, die viele deutsch-französische Ehepaare in Frankreich hatten, zeigt sich dagegen, wie steinig der Weg zur Aussöhnung der beiden Nationen war.

Für die Ausstellung wird in Museen, Sammlungen und Archiven in London, Paris und Washington, DC, recherchiert. Deutsch-alliierte Ehepaare und Zeitzeugen steuern eine Vielzahl der privaten Exponate bei. Zur Ausstellungseröffnung erscheint ein dreisprachiger Begleitband mit wissenschaftlichen Essays und Zeitzeugenberichten.

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