Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges sind Amerikaner in Deutschland stationiert. Sie haben hier ein von den Deutschen weitgehend unabhängiges Leben geführt. Wie sah dieses Leben aus?
Was bedeutete es für die amerikanischen Soldaten und ihre Familien, in einer Parallelwelt zu wohnen und zu arbeiten? Was hat ihren Alltag geprägt?
Die Fotoausstellung LITTLE AMERICA gibt einen motivreichen Eindruck vom beruflichen wie auch privaten Alltagsleben der nach außen abgeschlossenen Militär-Community der Amerikaner. Neben Training, Manöver und Militärtechnik wird besonders die komplexe Infrastruktur aus Einkaufszentren, Schulen, Sportstätten oder GI-Clubs sichtbar. Zudem halten die Fotografien die Wohngegenden und das Zusammenleben der Soldaten fest oder nehmen ihre Familien in den Fokus. Einzelne Aufnahmen bezeugen Begegnungen von Amerikanern mit Deutschen.
Die rund 200 Fotografien aus den 1940er bis 1980er Jahren sind Teil der umfangreichen Fotosammlung des Technikhistorikers Dr. John Provan, die das AlliiertenMuseum 2016 übernahm. Größtenteils im Auftrag des Militärs entstanden, zeigen die Fotos eine interne Perspektive auf das Leben in den US-Standorten.
Veröffentlicht wurden sie ausschließlich in amerikanischen Militärzeitungen, die auch in der Ausstellung zu sehen sind. An einer interaktiven Station können die Besucher außerdem die Abläufe der damaligen Fotoproduktion nacherleben.
Da den meisten Deutschen der Zutritt zu den zahlreichen Einrichtungen der Amerikaner verwehrt war, ermöglicht die Fotoausstellung erstmalig einen Blick über den Zaun nach Little America, in diese schwer zugängliche Welt der US-Soldaten und ihrer Familien. Sie thematisiert, was für sie ein Leben in Deutschland – in ihrer „Heimat auf Zeit“ – bedeutet hat.